Bouillonterrinen
Als kleine, kräftigende Zwischen- oder Mittagsmahlzeit nahm man im 18. Jahrhundert gern eine Fleisch- oder Fischbrühe zu sich. Erst am Abend wurde üppig gespeist, oft mehrere Stunden. Diese Essgewohnheit entwickelte sich in Frankreich und setzte sich rasch in Deutschland durch. So verwendete man auch den französischen Begriff ›Bouillon‹, der eine gekochte Brühe bezeichnet. Das Süppchen reichte man portionsweise in extra hierfür entwickelten kleinen Deckelschalen.
Damit man diese ›écuelles à bouillon‹ gut greifen und daraus trinken konnte, haben sie flache Handhaben oder starke senkrechte Griffe. Der Deckel verhinderte ein zu schnelles Erkalten. Sie wurden aus Zinn, Fayence, Porzellan und Silber hergestellt. Die heutigen zweihenkligen Suppentassen gehen auf diesen Typus zurück.
Bouillonterrinen auf Gut Hohen Luckow
Écuelle à bouillon mit ›Décor au grotesque jaune‹
Inv.-Nr.: 835