Écuelle à bouillon mit ›Décor au grotesque jaune‹
Entstehungsort: Moustiers-Sainte-Marie (Frankreich), Manufaktur Olérys-Laugier
Datierung: Mitte 18. Jahrhundert
Material: Fayence, Bemalung in Gelb in Scharffeuertechnik
Größe: H 13,5 cm, Ø 19 cm
Inv.-Nr.: 835
Unterkategorie: Bouillonterrinen
Standort: Ulmer Salon
Die monochromen Grotesken zeigen wunderliche Menschen- oder Tiergestalten. Hierfür war die Manufaktur in Moustiers berühmt. Das Wort grotesk geht auf das französische ›grotesque‹ und das italienische ›grottesco‹ (von grotta = Höhle) zurück. Es bildete sich im 16. Jahrhundert heraus, als verschüttete Räume von Kaiser Neros Palast in Rom mit solchen Wandmalereien gefunden wurden. Im Barock verstand man unter diesem Begriff ›wunderliche, absonderliche, verzerrte, närrische‹ Gestalten. In Moustiers dienten die Radierungen von Jacques Callot (1592‒1635) mit der Darstellung kleinwüchsiger Menschen, wie auf dieser Bouillonterrine, als Vorlage.
Literatur: Brulon 1997, S. 84 (Dekor) | Ausst.-Kat. Riom 1997, Nr. 11 (Form, Dekor) | Collard-Moniotte 1988, S. 164, Abb. 151 (Form) | Fourest / Faÿ-Hallé 1980, S. 134, Abb. 161 (Form) | Fabre 1965, S. 101, Abb. 89 (Dekor)
Vergleichsobjekte: Musée national de céramique Sèvres, Victoria & Albert Museum London