Kleine Teekanne

Entstehungsort: Braunschweig, Periode Heinrich, Christoph von Horn
Datierung: um 1720
Marke: ligiertes »VH«, »F«, »g«
Material: Fayence, Bemalung in Manganviolett, Kobaltblau und Antimongelb in Scharffeuertechnik
Größe: 12,5 × 18 × 9,5 cm
Inv.-Nr.: 1107
Unterkategorie: Weitere Objekte aus Fayence
Standort: Ulmer Salon

Das Modell für diese außergewöhnliche Kanne lieferte die Meißner Porzellanmanufaktur, in deren Archivalien ein »achtpassiges The Botgen« verzeichnet ist, welches wiederum durch Metallgefäße aus Silber inspiriert wurde. Die Braunschweiger Version in Fayence ist äußerst selten und beweist das Bestreben, die zarten Ausformungen in Porzellan oder Böttgersteinzeug nachzuahmen. Form und Dekor mit filigranem Bandelwerkhenkel, Adlerkopfausguss, Reliefmaskaron, mangankonturierter und langer, freiplastischer Tülle sowie zarter Malerei verbinden sich zu einer außergewöhnlich kunstvollen Einheit. Im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und der Sammlung Ludwig Bamberg befindet sich eine Nachahmung aus der Nürnberger Fayencemanufaktur.

Literatur: Glaser 2017, Nr. 63 | Keramos 167 / 168, 2000, Abb. 135, S. 127 | Spies 1971, S. 308, Nr. 53 | Riesebieter 1921, S. 77, Abb. 88
Vergleichsobjekte: Städtisches Museum Braunschweig, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Sammlung Ludwig
Bamberg
Provenienz: Auktionshaus Lempertz, zuvor Privatbesitz

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