Kuh & Klima & Nahrungsmittel

Kühe produzieren neben Milch und Gülle auch Methan. Wegen der Methanausscheidung ist die Milchviehhaltung in die Kritik geraten. Dazu gibt es jedoch folgendes zu bedenken:

  1. Vergleicht man den Viehbestand in Deutschland von 1892 mit 2003 und die daraus resultierende Methanausscheidung, wird ersichtlich, dass damals mehr Methan ausgestoßen wurde, weil wesentlich mehr Tiere gehalten wurden (LFA-MV).
  2. Besonders in Mecklenburg-Vorpommern hat sich nach der Wende die Kuhzahl von 413.000 auf 151.000 und damit um 64 % reduziert.
  3. Auch Rinder, die gar keine oder wenig Milch geben, produzieren Methan, das bedeutet, je mehr Milch eine Kuh gibt, umso niedriger ist der Methanausstoß je Kilogramm Milch. Dazu muss man wissen, dass unsere Kühe die genetische Veranlagung zu hohen Milchleistungen haben und dieses Potential durch die richtige Haltung und einen guten Umgang abgerufen werden kann.

Die Erzeugung von Milch ist eine Veredlung von Rohstoffen, die nur teilweise als Konkurrenz zur menschlichen Nahrung zu sehen ist.

  1. 25 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland sind Grünland und als solches zu erhalten. Nur Wiederkäuer können Gras zu Nahrungsmittel verwerten.
  2. Ebenso bekommen unsere Tiere Rapsextraktionsschrot, welches als ein Restprodukt der Rapsölherstellung für die Ernährung des Menschen untauglich ist.
  3. Jedes erzeugte Kilogramm pflanzliches Nahrungsmittel für den Menschen ›hinterlässt‹ etwa 4 kg vom Menschen nicht verzehrbare Biomasse.
  4. Flächenkonkurrenz besteht beim Maisanbau, allerdings wird auch sehr viel ›Energie-Mais‹ angebaut, es stellt sich also die Frage: hochwertige, inhaltsstoffreiche Nahrungsmittelerzeugung oder Biogasstrom aus Mais? Der CO2-Fußabdruck je kg Nährstoffe (Ca, Mg…), die in der Milch enthalten sind, ist deutlich niedriger als bei Hafer- und Sojadrinks (Dialog-Milch.de). Die Treibhausgasemissionen, die durch die Nahrungsmittelproduktion unvermeidlich sind, sind nicht in jedem Land gleich, da die natürlichen Bedingungen sehr stark differieren. Deutschland ist ein günstiger Standort für Milcherzeugung. Das CO2 Äquivalent für 1 Liter Milch entspricht dem für eine Autofahrt von 5 km (IFE 2014; FAO 2010; myclimate.org).

Weiterführende Informationen