Kunst
Auf Gut Hohen Luckow trifft Historisches und Modernes aufeinander – ergänzt und bereichert sich gegenseitig. Das ist besonders im Bereich der Kunst so. Im Herrenhaus wie auch im Park gibt es zahlreiche Gemälde, Wandbilder, Druckgrafiken, Zeichnungen und plastische Bildwerke aus verschiedenen Epochen, die in den Dialog mit dem barocken Ambiente treten. Sie sind über die Räumlichkeiten verteilt, sodass man überall auf eine Mischung aus Altem und Neuem trifft. Viele Künstler haben sich in den letzten drei Jahrzehnten hier inspirieren lassen oder ihre Werke haben den Ort mitbestimmt und zu dem gemacht, was er heute ist. Die Sammlung Mecklenburger Kunst umfasst Werke, die Künstlerinnen und Künstler geschaffen haben, die in Mecklenburg leben und arbeiten. Für sie gibt es hier einen Ort der Inspiration und ein Podium, ihre Werke auszustellen.
AiR – Artist in Residence
Seit Jahren gibt es das Programm ›Artist in Residence‹. Im Zweijahresrhythmus kann sich eine Künstlerin oder ein Künstler während eines längeren Aufenthalts mit Hohen Luckow auseinandersetzen, sich inspirieren lassen und in Ruhe arbeiten. 2019 waren die Landartkünstler Frank Nordiek und Wolfgang Buntrock aus Hannover hier und haben nach Streifzügen durch die umgebende Natur die Landart-Installation ›Keimlinge‹ für den Park geschaffen. 2021/22 konnte der Berliner Maler Bodo Rott in der Ausstellung ›Knittriger Horizont oder der Fuchs im Maisfeld‹ seine hier entstandenen Illustrationszeichnungen zu Goethes ›Reinicke Fuchs‹ sowie einige durch die Aufenthalte in Hohen Luckow entstandenen Gemälde zeigen. Von ihnen und weiteren Künstlerbegegnungen sind dauerhaft Arbeiten in den Sammlungen.
Gemälde & Wandbilder
Die Gemälde im Herrenhaus entstanden überwiegend in den letzten Jahrzehnten und weisen unterschiedlichste Techniken auf: von Öl- oder Temperamalerei auf Leinwand, Holz, Wabenkarton oder Papier, Bleistift und Grafit auf Textilgrund bis zu Emaile auf Metallblech. Außer diesen Arbeiten finden sich Beispiele aus dem 18. Jahrhundert wie die Porträts des Herzogs von Mecklenburg, seiner Schwester und Gattin im grünen Salon. Auch der Wandteppich im Vestibül ist ein gewirktes Wandbild und gehört in diesen Sammlungsbereich.
Plastische Bildwerke
Neben den großformatigen Skulpturen und Plastiken im Park gibt es auch im Herrenhaus bemerkenswerte Arbeiten zu sehen. Sie sind nach hiesigen Ausstellungen angekauft worden oder haben einen Bezug zu dieser Region. Das Material wie Holz oder Stein wurde beim Entstehungsprozess der Skulpturen vom Rohblock abgetragen. Anders ist es bei Plastiken, die erst durch die Formung des Materials wie beispielsweise Stahl oder Keramik entstehen. Dabei ist das Erweichen und spätere Erhärten der Substanz notwendig, was mal zur ersten, mal zur zweiten Arbeitsphase Hitze benötigt.
Druckgrafiken
Sammlung historischer Ansichten und Karten
Im grünen Salon des Herrenhauses hängen einige historische Grafiken und Karten, die einen Teil der Sammlung dieses Themenbereiches repräsentieren. Es handelt sich um Veduten der wichtigen, Hohen Luckow umgebenen Städte aus dem 16. bis 19. Jahrhundert: Rostock, Wismar, Schwerin, Bad Doberan und Bützow. Sie zeigen eindrucksvoll, wie groß und prachtvoll die Hansestädte bereits vor einigen Jahrhunderten waren. Eine historische Karte komplettiert die Auswahl. Sie gibt einen topografischen Überblick und Einblick in die ästhetische und territorialpolitische Darstellung des Herrschaftsgebietes der Mecklenburger Herzöge. Hohen Luckow gehörte zum Herrschaftsbereich Mecklenburg-Schwerin.
Zeichnungen & Papierarbeiten
Die künstlerischen Arbeiten auf Papier entstanden in unterschiedlichen Techniken im 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Es sind Zeichnungsunikate mit Bleistift, Aquarell- oder Temperafarbe, Mischtechniken sowie grafische Abzüge von Kupferstichen, Radierungen oder Lithografien. Den größten Teil der Sammlung Mecklenburger Kunst machen Werke auf Papier aus, die Gegenden an der Ostsee, ihre Inseln und Halbinseln sowie das hügelige Hinterland mit seiner malerischen Endmoränenlandschaft festgehalten haben. Eine Auswahl ist in der Mecklenburger Diele ausgestellt, weitere Arbeiten sind im Herrenhaus verteilt.
Objekte im Park
Den Park bereichern etwa 20 künstlerische Arbeiten. Die Materialien sind zumeist Stein, Stahl und Holz. Die Maße liegen zwischen einem und dreißig Metern. Alle Skulpturen und Plastiken haben einen konkreten Bezug zu ihrem Standort, den überwiegend die Künstler selbst bestimmt haben. Einige Werke wurden direkt für Hohen Luckow gefertigt, wie z.B. die Brunnenschale, die Findlingspyramide oder die Keimlinge. Andere Objekte sind nach den Sonderausstellungen 2013 und 2015 für die hiesige Sammlung angekauft worden, wie z.B. die Arbeiten von Thomas Röthel, Nikolaus Kernbach und Armin Göhringer. Außerdem kamen gezielt Kunstwerke hinzu, die als Sitzgelegenheiten dienen.