Stuck im Ulmer Salon

Entstehungsort: Hohen Luckow
Künstler: Giovan Battista Clerici und Werkstatt
Datierung: 1708−1710
Material: Stuck (Gips, Kalk, Marmor- und Ziegelmehl, Tierhaare, Leinöl, Wasser)
Inv.-Nr.: –
Vergleichsbeispiele: Schloss Mirow, Schloss Glienicke (zerstört)
Standort: Ulmer Salon
Der heutige Ulmer Salon wurde als prächtiger Repräsentationsraum konzipiert, in dem sicher auch Musik gespielt wurde. Das legt der opulente, fast dreidimensionale Stuck nahe, dessen Hauptthema musizierende Putten sind. Auch zu diesem Thema wählte Giovan Battista Clerici aus den Stichvorlagen von Carlo Maria Pozzi die passenden Figurengruppen aus. So kann man u.a. einen Sänger mit Notenblatt finden. Das himmlische Kammerorchester setzt sich aus verschiedenen Bläsern mit Flöte, Trompete und Posaune, Zupfinstrumenten wie Theorbe oder Laute und einem tamburinartigen Schlagwerk zusammen. 2025 wird dieses Erlebnis wieder hörbar werden, wenn der Artist in Residence Ercole Nisini mit seinem Ensemble den Stuck auf historischen Instrumenten zum Klingen bringt.
Literatur: Rinn, Babara: Italienische Stuckateure zwischen Elbe und Ostsee. Stuckdekorationen des Spätbarock in Norddeutschland und Dänemark, Kiel 1999, S. 252−255; Döry, Ludwig Baron von: Die Stuckaturen der Bandelwerkzeit in Nassau und Hessen, Frankfurt a.M. 1954