Entstehungsort: Rörstrand (Schweden), Periode Elias Magnus Ingmann-Nordenstolpe
Datierung: 1770
Marke: »Rörst 19 ⁄ 6 70 21 ß K H X 4«, »XI«, »XK«
Material: Fayence, Bemalung in Manganviolett, Antimongelb, Kupfergrün, Kobaltblau in Scharffeuertechnik
Größe: Terrine 27 × 38 × 22 cm; Présentoir 41 × 32,5 cm
Inv.-Nr.: 875
Unterkategorie: Terrinen
Standort: Ulmer Salon

Erst nachdem der Schwede Anders Fahlström 1739 künstlerischer Leiter der Rörstrander Manufaktur wurde, entfernte man sich von den unterglasurblauen Dekoren, die von Kopenhagener Fayencen beeinflusst waren. Mit mehreren Scharffeuer- und den erst jetzt herstellbaren bunten Muffelfarben war eine neue Dekorvielfalt möglich, wovon insbesondere die hier zu sehende Blumenmalerei profitierte. Die als Knauf dienende Hirschkuh mit Eichenzweig weist auf die Funktion der Terrine in einem Service hin, das man bei Jagdbanketten benutzte. Verwandte Modelle, auch mit Eberköpfen als Handhaben, entstanden auch im schwedischen Marieberg, Pålsjö und Sölvesborg. Die Grundform geht auf Straßburger Terrinen zurück.

Literatur: Hanemann 2010, S. 311, Nr. 298 | Sperschneider 2009, S. 21, 26 | Guratzsch 2003, S. 169, Abb. 40 | Mehl / Sander 2001, S. 84 | Fennimore / Halfpenny 2000, S. 181, Nr. 99 | Harmstorf 1989, Abb. S. 38 f. | Wietek 1972, Abb. 4 | Baeckström 1930, S. 81, Abb. XVI | Hernmark 1930, S. 116 f., Taf. IX
Vergleichsobjekte: Sammlung Ludwig Bamberg, Museumsberg Flensburg, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf Schleswig, Victoria & Albert Museum London, Designmuseum Danmark Kopenhagen, Museum Kulturen Lund, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Nordic Museum Stockholm, Campbell Collection Winterthur (USA)

 

 

 

 

 

 

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