Terrine mit Meeresschnecke und Maskarons
Entstehungsort: Sceaux (Frankreich), Manufaktur Jacques Chapelle
Datierung: um 1760
Marke: »Fleurs de Lys«
Material: Fayence, polychrome Bemalung in Muffeltechnik
Größe: 24,5 × 32 × 18 cm
Inv.-Nr.: 834
Unterkategorie: Terrinen
Standort: Ulmer Salon
Die bauchige, glattwandige Terrine geht auf ein Modell aus Höchst (Nr. 826) zurück. Jacques Chapelle, Künstler und Leiter der Manufaktur in Sceaux, lernte in Straßburg, wo diese Soupière ebenfalls erfolgreich produziert wurde. Die Exemplare aus Sceaux haben oft drei Füße, schematische Kartuschen und Maskarons unter den Handhaben. Die typischen plastischen Blattfriese fehlen hier und der sonst muschelförmige Deckelrand besteht bei diesem Exemplar aus sich leicht einrollenden Rocailles. Ein naturalistisches Meeresschneckengehäuse dient als Knauf. Gesamtausformung, Staffierung und feine Blumenmalerei zeugen von der Meisterschaft der Fayenciers. Dennoch gibt es herstellungsbedingte Brand- oder Spannungsrisse. In den 1980er Jahren wurden diese Schönheitsfehler mit einem kompletten Überzug verdeckt, der sich jedoch beim Reinigen mit Wasser zusammenzog und inzwischen fachgerecht entfernt wurde.
Literatur: Ausst.-Kat. Sceaux 1986, Abb. 101