Terrine (sog. Hangelpott) mit Tragbügel
Entstehungsort: Lübeck, Christian Hermann Hülsemann
Datierung: 1798
Marke: Meistermarke, »28. September 1798«
Material: Zinn
Größe: H 18,2 cm, Ø 11,6 cm
Inv.-Nr.: 819
Unterkategorie: Terrinen
Standort: Ulmer Salon
Für den Gebrauch außerhalb des Hauses entstanden praktisch handhabbare Gefäßformen. Typisch für solche ›Hangelpötte‹ sind ein hoher klappbarer Henkel und ein gut schließender Deckel. Die Verwendung von Zinn hatte den Vorteil, dass es im Gegensatz zur Keramik bruchsicher war und im Vergleich zu hölzernen Gefäßen besser gereinigt werden konnte. Allerdings durften die Speisen nicht zu hoch temperiert sein, da sonst der Henkel aufgrund der hohen Wärmeleitfähigkeit des Metalls zu heiß wurde. Andererseits kühlte die Mahlzeit auf längeren Transportwegen schnell ab. Da das Essen bereits portioniert war, konnte direkt aus dem Pott gelöffelt und so auf weitere Serviceteile verzichtet werden. Der für diese kleine Terrine zuständige Zinngießer Christian Hermann Hülsemann war Lehrjunge bei seinem Vater Hermann Diedrich in Lübeck, dessen Werkstatt er bis zu seinem Tode 1832 weiterführte. Den Meistertitel erwarb er 1791.
Literatur: Brett 1983, S. 85, Abb. S. 87 | Haedeke 1980, S. 63