Wöchnerinnenschale mit blauer Laufglasur

Entstehungsort: Gmunden (Österreich)
Datierung: Anfang 18. Jahrhundert
Material: Fayence, Bemalung in Kobaltblau in Scharffeuertechnik
Größe: H 8 cm, Ø 13 cm
Inv.-Nr.: 865
Unterkategorie: Wöchnerinnenschalen
Standort: Ulmer Salon

Das etwa neunzig Kilometer nordöstlich von Salzburg gelegene Gmunden hatte aufgrund der Vorkommen an fein geschlämmten Tonen und dem gut ausgebauten Transportsystem per Schiff seit der frühen Neuzeit ein reiches Hafnerhandwerk. Nach der Reformation kamen wandernde Hafnergesellen mit Anregungen aus der Schweiz, Kärnten und der Steiermark in die Salzstadt Gmunden. Kurz nach 1700 gab es in Gmunden vier Fayenceunternehmen, drei davon produzierten sogar bis weit ins 19. Jahrhundert. Typisch sind bunte Blei-Zinn-Glasuren, die mit ihren Verläufen besondere Effekte erzielten, heute regelrecht modern anmuten und unverändert populär sind. Auch bei diesem Objekt kann der Deckel als Schälchen verwendet und auf den drei Kugelfüßchen abgestellt werden.

Literatur: Langer 1988, Kat.-Nr. 144

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