Wöchnerinnen­schalen

Im späten 17. und 18. Jahrhundert schenkten die Taufpaten des Neugeborenen der Wöchnerin gern schöne und kostbare Deckelschalen aus Fayence, Zinn oder Silber. Oft wurden sie im Inneren mit der Darstellung von Maria, Heiligen oder des Christusknaben bemalt. Die Außenseiten weisen florale und ornamentale Dekore auf. Sie werden als ›Wöchnerinnen- oder Wochenschüsseln‹ bezeichnet, was sich auf die Zeit bezieht, in der die Mutter nach der Entbindung Bett und Zimmer nicht verlassen sollte.

Der im süddeutschen und alpenländischen Raum gängige Name ›Godenschale‹ verweist darauf, dass sie von den als ›Göd‹ oder ›Godl‹ bezeichneten Taufpaten geschenkt wurde.

Die Mutter nahm die erste Stärkung im Kindbett daraus zu sich. Der Deckel schützte die Suppe vor dem Abkühlen, war umgekehrt als Teller zu verwenden und durch spezielle Füße oder einen Standring sicher abzustellen. Es gab Ensembles mit mehreren stapelbaren Schüsseln.

Wöchnerinnenschalen auf Gut Hohen Luckow

Wöchnerinnenschale mit blauer Laufglasur
Inv.-Nr.: 865

Wöchnerinnenschale mit ornamentalem Dekor
Inv.-Nr.: 870

Wöchnerinnenschale mit Heiliger Katharina und Blüten
Inv.-Nr.: 910

Wöchnerinnenschüssel mit durchbrochenen Handhaben und kugelhaltenden Klauenfüßen
Inv.-Nr.: 794

Wöchnerinnenschale mit kugelhaltenden Klauenfüßen
Inv.-Nr.: 795

Wöchnerinnenschale mit ornamentalen Handhaben und kugelhaltenden Klauenfüßen
Inv.-Nr.: 796

Wöchnerinnenschale mit konzentrischen Kreisen und kugelhaltenden Klauenfüßen
Inv.-Nr.: 797

Wöchnerinnenschale mit ornamentalem Dekor und Delphinfüßen
Inv.-Nr.: 798

Wöchnerinnenschale mit weiblichen Hermen und kugelhaltenden Krallenfüßen
Inv.-Nr.: 799