Wöchnerinnenschalen
Im späten 17. und 18. Jahrhundert schenkten die Taufpaten des Neugeborenen der Wöchnerin gern schöne und kostbare Deckelschalen aus Fayence, Zinn oder Silber. Oft wurden sie im Inneren mit der Darstellung von Maria, Heiligen oder des Christusknaben bemalt. Die Außenseiten weisen florale und ornamentale Dekore auf. Sie werden als ›Wöchnerinnen- oder Wochenschüsseln‹ bezeichnet, was sich auf die Zeit bezieht, in der die Mutter nach der Entbindung Bett und Zimmer nicht verlassen sollte.
Der im süddeutschen und alpenländischen Raum gängige Name ›Godenschale‹ verweist darauf, dass sie von den als ›Göd‹ oder ›Godl‹ bezeichneten Taufpaten geschenkt wurde.
Die Mutter nahm die erste Stärkung im Kindbett daraus zu sich. Der Deckel schützte die Suppe vor dem Abkühlen, war umgekehrt als Teller zu verwenden und durch spezielle Füße oder einen Standring sicher abzustellen. Es gab Ensembles mit mehreren stapelbaren Schüsseln.