Entstehungsort: Straßburg (Frankreich), Periode Paul Antoine Hannong
Datierung: 1748−1754
Marke: legiertes „PH“, Modell von Johann Wilhelm Lanz
Material: Fayence, polychrome Bemalung in Aufglasurtechnik
Größe: 10 × 11,5 × 6 cm
Inv.-Nr.: 1103
Unterkategorie: Weitere Objekte aus Fayence
Standort: Ulmer Salon

Heutige Selbstverständlichkeiten wie Salz und Pfeffer waren viele Jahrhunderte teure Raritäten, mit denen nur ein geringer Teil der Bevölkerung die Mahlzeiten würzen konnte. Pfeffer kam seit der Antike über strapaziöse Landwege oder gefahrenvolle Seepassagen nach Europa. Das Berner Pfefferkorn aus dem 13. Jahrhundert ist der erste Beleg für die Verwendung nördlich der Alpen. Salz musste mühsam aus Bergwerken oder Salinen gewonnen werden. Standen die gereinigten und aufbereiteten Gewürze dann auf der festlich gedeckten Tafel an Kaiser-, Königs- oder Fürstenhöfen, fanden sie ihren Platz in kunstvoll gestalteten Behältnissen in Schiffsform, die den langen Transport thematisiert. In dem nahe des Rheins gelegenen Straßburg entstanden mehrere Varianten dieses kleinen Lastenkahns für Gewürze, mal mit einer sitzenden, mal einer stehenden Figur, mal führungslos.

Literatur: Hanemann 2010, S. 233, Nr. 207 | Pietsch 2009, S. 64 f.
Provenienz: Sammlung Erich Tgahrt
Vergleichsobjekte: Musée des Arts décoratifs Straßburg, Sammlung Carabelli, Sammlung Ludwig Bamberg, Historisches Museum Basel – Haus zum Kirschgarten

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