Ulmer Salon
Der helle, großzügige Raum lädt zu einer wahren Entdeckungsreise ein! Zwischen den tief im Mauerwerk liegenden Fenstern sowie zu beiden Seiten des Ofens befinden sich moderne Vitrinen und ein barocker Sammlungsschrank. Gezeigt wird hier die einzigartige Ausstellung von Terrinen und Deckeldosen aus Fayence und Zinn, die einen Einblick in die Tischkultur des 18. Jahrhunderts gibt. Hinzu kommen weitere keramische Objekte wie ein Teetisch, ein Ofen und Tabletts – typische Vertreter des barocken Interieurs. Namensgebend für den Raum ist der kunstvoll gearbeitete Fassadenschrank, der in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Ulm entstand. Einen modernen Akzent setzt die Terrinen-Interpretation des Künstlers Bodo Rott an der Wand links vom Ofen.
Heute dient der Ulmer Salon als Speiseraum der Übernachtungsgäste, in dem bereits das Frühstück an historischen Tischen aus der Zeit des Frühbarocks und Historismus eingenommen werden kann. Wahlweise können Sie auf alten Stabellen oder Ulmer Designerstühlen von Max Bill sitzen.
Heben Sie ihren Blick von den Gefäßen in den Vitrinen empor zur reich bevölkerten Stuckdecke und folgen dem Treiben der munteren Putten zwischen den barocken Ornamenten.
Ruth Merckle zur Entstehung der Terrinensammlung
Die Unternehmerin Ruth Merckle (1937–2018) engagierte sich zeitlebens für eine Vielzahl von sozialen und kulturellen Projekten. Von 1994 bis 2015 erweckte sie den Park und das Herrenhaus auf Gut Hohen Luckow zu neuem Leben. Dafür trug sie eigene Sammlungen von Möbeln und Kunstgegenständen zusammen. Die Fayence-Sammlung mit ihrer Spezialisierung auf Terrinen bietet den Gästen einen alltagsnahen Einstieg in die Vorstellungs- und Formenwelt der Zeit, in der das Herrenhaus errichtet wurde. Durch die von Ruth Merckle gestifteten regelmäßigen Symposien ist Hohen Luckow heute ein wichtiger Treffpunkt der europäischen Fayence-Forschung. Die Sammlung wird inzwischen in zweiter Generation gepflegt und erweitert.
(Foto Ruth Merckle: © Südwest Presse / Matthias Kessler)
Interaktive Karte mit Herstellungsorten der Fayencen und Zinngefäße
In der interaktiven Karte sind die Entstehungsorte der Fayence- und Zinn-Objekte sowie die regionalen Schwerpunkte der Sammlung verzeichnet. Steuert man einen Ort an, zeigen sich die Inventarnummern, die beim Anklicken zu den Objekten führen. Zudem veranschaulichen einzeln aufrufbare, farbige Pfeile Hauptimpulse und Wechselwirkungen der rund 150 Jahre umfassenden Stilentwicklung in Barock und Rokoko kreuz und quer in Europa. Überregional bedeutende Ort sind mit einem größeren Punkt hervorgehoben. Trotz territorialer Konkurrenz und regionaler Unterschiede in der Kulinarik fand man im 18. Jahrhundert zu einer gemeinsamen, grenzüberschreitend-europäischen Tischkultur mit vergleichbaren Gefäßtypen zusammen. Aus verschiedenen, meist praktischen Gründen lösten Keramikgeschirre zu jener Zeit die zuvor allgegenwärtigen Metallgefäße ab, wobei beliebte Modell in der Keramik weiterlebten.
Mit ihrem Bestand an Fayence-Terrinen und ergänzenden Deckelgefäßen bildet die Sammlung auf Gut Hohen Luckow diese Kulturgeschichte ab. Über die Verlinkungen der Objektnummern in der Karte können Sie Informationen zu jedem Stück und seine Einordnung erfahren. Die Zinngefäße bilden eine eigene Materialkategorie. Montierte Gefäße (Fayence-Korpus mit Zinn-Deckel) werden unter den Fayence-Orten aufgeführt.
Möbel & Interieur im Ulmer Salon
Terrinen & Deckelgefäße im Ulmer Salon
Kunst im Ulmer Salon
Weiterführende Informationen
z
z

























