Metaphysische Landschaft

Künstler: Rainer Fest
Datierung: 2006
Material: Findlinge
Inv.-Nr.: 715
Standort: Park

Die Steine aus leicht rosa farbigem Granit, schob das Packeis aus Schweden nach Mecklenburg. Sie liegen auf der Wiese im Park, als haben die Eiszeitkräfte sie gerade zurückgelassen. Auf den zweiten Blick wird jedoch das Konzept des Künstlers deutlich: sie sind auf einer Strecke von 9 Metern angeordnet und schaffen durch den aufrechtstehenden Menhir eine Verbindung zwischen Himmel und Erde.
Das Motiv der Treppe lässt sich an allen Steinen finden und forciert diesen Bezug. Es beginnt an der Spitze des Menhirs in Positivform, aus dem Himmel kommend, setzt sich auf dem mittleren Stein fort, um im dritten Findling als Negativform, auf dem Niveau des Bodens, in der Erde zu verschwinden. Geschliffene Bereiche stehen im Gegensatz zu den unbearbeiteten Partien.
Auf dem mittleren Stein ordnete Fest Symbole des menschlichen Lebens an: architektonische Elemente wie ein Haus, eine Brücke und die Treppe mit sieben Stufen. Dies sind Archetypen, kulturunabhängig mit einer universellen, spirituellen Bedeutung. Diese drei positiv aus dem Gestein herausgearbeiteten Symbole sind im Dreieck angeordnet. Ihnen gegenüber befindet sich dasselbe Element noch einmal in Negativform. Die Positivelemente sollen das Universum und die Welt in ihrer materiellen Erscheinungsform verkörpern, die Negativelemente ihre geistige Dimension. Materie und Geist, Erde und Himmel verschmelzen zu einer Einheit.
Eine ähnliche Arbeit entstand 2003 in Bellingwalde in den Niederlanden. In der Mecklenburger Diele im Herrenhaus ist eine weitere Arbeit von Fest zu sehen.