Terrinen
Terrinen haben die Funktion, Suppen und Ragouts ohne Wärmeverlust von der Küche auf die Speisetafel zu bringen. Die Bezeichnung meint eine aus Erde (Terra) – also Ton – hergestellte tiefe Suppenschüssel. Daneben bestanden Terrinen auch aus Porzellan, Zinn, Messing, Silber oder sogar Gold. Eine aufwendig gestaltete Soupière auf einem Présentoir stellte ein zentrales Schmuck- und Repräsentationselement auf der Tafel dar.
Bis 1700 trennte man das Geschirr in Ess- und Serviergerät. Ersteres bestand aus Tellern, Schälchen sowie Beilagenplatten und wurde auf der Tafel positioniert. Das Serviergerät dagegen stand neben dem Tisch auf der Kredenz oder dem Buffet. Es umfasste Schüsseln, Kessel, Platten und Terrinenvorformen. Aus abgedeckten Schüsseln entwickelte sich ein eigener Typ: die Soupière.
Im 18. Jahrhundert setzten sich Fayence und Porzellan für alle Geschirrformen immer mehr durch. Es entstanden einheitlich verzierte und prächtig anzusehende Geschirrensembles – die heutigen Speise- und Dessertservices. Impulsgebend war der Hof des Sonnenkönigs Ludwig XIV. von Frankreich mit seinem Menü ›à la française‹ – meist bestehend aus drei bis vier Gängen.