Schaugerichte

Seit der Renaissance wurden an den Königs- und Fürstenhöfen ausgelassene Feste gefeiert, die sich oft über mehrere Tage erstreckten. Reich gedeckte Tafeln mit kostbarem Geschirr, Tischbrunnen, Tafelaufsätzen, Leuchtern und Figuren waren ein zentrales Element der Repräsentation und des Amüsements. Als besondere Attraktion wurden Tiere wie Schwäne, Pfauen, Tauben, Schnepfen oder Eberköpfe sowie Obst und Gemüse als sogenannte Schaugerichte aufgetragen.

Besonders beliebt waren Tiere, die bei der Jagd erlegt und beim anschließenden Bankett verspeist wurden. Auf den zubereiteten Braten und auf Gestellen drapierte man Federn und Fell, sodass die gebratenen Tiere wieder sehr natürlich wirkten. In der Zeit des Barock und Rokoko ersetzte man die realen Objekte durch Fayence- und Porzellangefäße, die Flora und Fauna sehr naturalistisch nachahmten und kulinarische Leckereien beinhalteten.

Man liebte raffinierte Augentäuschungen und erfreute sich daran, dass die Gäste im Kerzenschein erst bei näherer Betrachtung die echten Speisen von den keramischen Imitaten unterscheiden konnten. Der Früchteteller aus Faenza im Durchblick zur Halle, das älteste Objekt in der Sammlung, verdeutlicht dieses Prinzip.

Eine repräsentative Auswahl befindet sich in der zweiten Vitrine.

Schaugerichte auf Gut Hohen Luckow

Terrine in Gestalt eines brütenden Rebhuhns
Inv.-Nr.: 853

Eberkopfterrine
Inv.-Nr.: 854

›Beurrier‹ (Butterdose) als Spargelbündel
Inv.-Nr.: 859

Dose in Form einer Burgundertraube
Inv.-Nr.: 863

Deckeldose in Form einer Melone mit Unterschale
Inv.-Nr.: 866

Terrine in Form eines stilisierten Kohlkopfes
Inv.-Nr.: 902

Terrine in Form eines Kürbisses
Inv.-Nr.: 904

Terrine in Form einer Melone mit aufgelegten Blättern
Inv.-Nr.: 905

Terrine in Form eines Kohlkopfes
Inv.-Nr.: 925

Dose in Form einer Rose
Inv.-Nr.: 928

Teller mit Früchten
Inv.-Nr.: 1109

Schale mit Oliven
Inv.-Nr.: 1115

Teller mit aufgelegtem Blatt
Inv.-Nr.: 1119